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Reise nach Puerto Lopez/Montanita

05.12.07-07.12.07

 Die Reise ging nach Puerto Lopez, einem malerischen Fischerdorf mit Touristenhotels, aber noch ohne Massentourismus. Wir packten morgens früh das Moto und reihten uns ein in den morgendlichen Berufsverkehr. Über die Brücke und dann die Autopista Daule in Richtung Norden. Die Via Daule ist eine der Hauptrouten in Richtung Quito, dem entsprechend mit viel PKW- und LKW-Verkehr. Ich hatte inzwischen genügend Km gefahren, so das ich mich immerhin schon traute, 60km/h plus x zu fahren... sofern mir nicht die Hinterradbremse fest ging!

Bei schönstem Sonnenwetter und angenehmen Temperaturen ging die Fahrt störungsfrei und zügig voran. Hinter Nobol bogen wir westlich ab, der Verkehr ließ nach und die Landschaft wurde schöner. Reisfelder rechts und links der Straße, so weit das Auge reicht. Über Pedro Carbo immer weiter nach Norden durch die Provinz Manabi. Reisfelder, Rinderweiden, zwischendurch ein Dorf, dann wieder Landschaft. Auf der Oro war die Fahrt viel intensiver, als mit dem Geländewagen. Die Strecke hatte ich in Gegenrichtung schon mit dem D-Max gefahren, allerdings nachts und das war nicht so schön!

Auf halber Strecke hatte ich auf meiner hier in Deutschland gekauften Ecuadorkarte eine kleine Straße entdeckt, die direkt westlich zur Küste führte. Das waren lt. Karte nicht mal 50km und ich hätte nicht den Riesenbogen über Jipijapa fahren müssen. Also bog ich, nach einer Mittagspause von der Hauptroute ab. Wir fuhren über einen steinigen Feldweg ca. 30km in Richtung Küste. Dann kamen wir aber an eine Stelle, an der sich der Feldweg in einen großen, endlosen Sandkasten verwandelte. Den konnte ich zwar alleine noch befahren, nicht aber mit meiner Frau hinten drauf. Das Vorderrad rutschte nur noch weg und fast hätten wir auf der Nase gelegen.

Wir fragten noch ein Paar Kinder nach dem Weg Richtung Küste, aber die hatten keine Ahnung. Anscheinend waren wir die ersten, die auf die (dumme) Idee kamen, diesen Weg zur Küste zu wählen. Also drehte ich die Oro um und fuhr die paar Hundert Meter zurück, bis ich wieder festen Boden unter den Stollen hatte. Dann stieg meine Frau wieder auf und wir fuhren den ganzen Weg zurück. Das ganze hatte uns eine Stunde Zeit gekostet, aber die hatten wir ja genug! Weiter ging es in Richtung Jipijapa.

Nach einer Weile wurde die Kulturlandschaft dünner, die Straße kurviger und es kam wieder mehr Urwald zum Vorschein. Rauf und runter durch die Berge, rechts und links Urwald, die Temperaturen waren auch angenehmer als in den Reisfeldern. 

Irgendwann war Jipijapa erreicht, wir machten einen Tankstopp und nach einer kleinen Pause ging es genau westlich über die Berge, durch den Djungel bis wieder runter an die Küste. Oben im Djungel war es sogar richtig kalt und neblig, fast als würde man in einen Kühlraum gehen. Wir mussten kurz die Jacken zu machen, aber das war ja nur ein Katzensprung. Die "Routa del Sol" war erreicht.

Von Puerto Cayo ging es wieder der Küste nach Süden, unserem Tagesziel entgegen, Puerto Lopez. Bei Machalilla ist auch der gleichnamige Nationalpark. Mit dem Strand Los Frailes und Augua Blanca. Der Eintritt beträgt eigentlich 4$ p.P., von Gringotouristen werden jedoch 12$ verlangt. Da fahre ich jedes mal dran vorbei. Abzocken lasse ich mich nicht!

Hinter Machalilla noch einmal weg von der Küste, rauf in die Berge und den Djungel und wieder runter an die Küste. Dann war das Ziel erreicht. Nach über 400km und 8 Stunden Reise waren wir total kaputt aber glücklich da. Der Straßenzustand war für deutsche Verhältnisse schlecht, für dortige absolut Ok. Schlechte Straßen sind Straßen, auf denen man den Schlaglöchern nicht mehr ausweichen kann.

Das "Hotel Pacifico" kannten wir bereits und auf den Pool hatte ich mich 400km gefreut. Wir nahmen ein billiges Zimmer nach hinten raus, ohne Klimaanlage, dafür aber ruhig. 20$ war eigentlich ok, nur bei unserer ersten Reise waren es nur 10$ für´s gleiche Zimmer. Abends aßen wir im Hotel, Tintenfischringe mit Reis, gebratene Banane und ein großes Bier! Es wäre zwar im Restaurant um die Ecke billiger gewesen, aber wir waren zu kaputt um lange rum zu suchen!

Wir schliefen gut auf der bequemen Matratze, das Mosquitonetz war intakt und die Nacht ruhig. Am nächsten Morgen schwamm ich erstmal ein paar Runden im Pool, dann gingen wir frühstücken. Das Hotel hat "richtigen Kaffee", nicht nur löslichen! Nach einem ausgiebigen Strandspaziergang machten wir uns wieder auf die Reise nach Montanita. Nur eine kurze, aber schöne Fahrt entlang der Küste. Wir machten Mittagspause an einer Comida an der Straße und aßen für nur 1,80$ das leckerste und größte Mittagessen seit langem. Fischsuppe, gebratenen Fisch mit Reis und Gemüse, dazu ein großes Glas Saft, immer ohne Eis. Vorher mussten wir noch ein Stück durch Berge und Djungel, die Straße richtig schlecht, mit tiefen Spurrillen und Schlaglöchern, schon mit dem D-Max eine Schaukelei. Beim Mittagessen sah ich noch einen Einheimischen, der die Straße rauf wollte, mit einem 70er Jahre Amischlitten. Wie weit der wohl gekommen ist....

comidacomidor

Nach dem sättigenden Mal fuhren wir die schöne Küstenstraße weiter bis Montanita. Dort checkten wir im Hotel Charo´s ein. Das Zimmer war unter dem Dach, nur über eine steile Holztreppe zu erreichen, dafür hatte das Badezimmer ein riesiges Loch in der Wand. Es war wohl noch nicht ganz fertig. Die Matratze war ok. Mosquitoschutz nicht vorhanden, aber dafür war es nachts eiskalt und die Decke (das Deckchen) viel zu dünn. Morgens ab 8 Uhr wurden wir von Baulärm geweckt, die bauten gerade einen kleinen Pool im Hof, darum war auch überall feiner Baudreck im Zimmer. Es kostete aber 20$. Wir hatten dort vorher schon besser genächtigt. Es sollte dann auch unsere letzte Übernachtung in diesem Hotel sein, bei unserem nächsten Besuch wollten sie nämlich schon 40$ für das Zimmer haben! Der Pool war fertig! Nachts ging dann auch noch die Alarmanlage an meiner Oro los, der Sicherheitsmann war zu neugierig!

charo´scharo´s Baustelle

Montanita: Strand, Wellen, Surfen, Kiffen, Saufen und Reggae hören!
Sehr laut, teuer und schmutzig, viele Mosquitos!
Viele internationale Touristen, werden gnadenlos abgezockt!
Internet 1,80$ in Guayas 0,60 Cent!
 Flasche Wasser 0,5l für 50 Cent, Guayas 18 Cent! 

Loch in der WandBlick vom Strand

Montanita ist ein reines Touristendorf, ohne Fischerei oder Landwirtschaft. Es gibt zahllose Hotels, Restaurants und Bars. Touristenläden verkaufen allen möglichen Nippes, T-shirts, Hängematten u.s.w. Es ist DER Treffpunkt für junge Rucksacktouristen aus Europa und den USA.

Durch das Dorf fliest (steht) ein Bach, der ist total zugemüllt und ein erstklassiges Mosquitozuchtbecken. Wenn man Party machen will, super. Besoffen oder bekifft bekommt man ja nicht mit, wenn man ausgenommen und von Mosquitos zerstochen wird! Wir waren vorher unter der Woche da, außerhalb der Touristensaison. Da sind die Preise niedriger und es ist nachts ruhiger. Der Strand ist teilweise flach und man kann in der Bucht gut schwimmen. Außerhalb der Bucht sind die Wellen hoch, da sind dann nur noch Surfer.

 

Nur zur Warnung: Bei unserer ersten Reise durch Ecuador checkten wir im schlimmsten Hostal unserer Reise ein: Hostal Cabanas, einer Ansiedlung von Holzhütten zwischen Montanita und Mangleralto. 10$ pro Person und Tag. Wir hatten in einem Reiseführer eine Empfehlung gelesen(neue Anlage, super Service, Frühstück, Mittag- und Abendessen), alles quatsch! Die Cabanas waren schmutzig, die Matratzen alt und stanken. Die Mosquitonetze uralt und voller Brandlöcher. Der Pool war ekelerregend. Der Service ein Katastrophe. Wir wären  am besten wieder abgereist, aber unsere Mitreisenden bestanden darauf hier zu bleiben. Die hatten nur noch Sonne, Strand und Cabanas im Kopf und übersahen alles andere. War ja auch unsere erste Reise durch Ecuador.

Am ersten Abend aßen wir in Montanita und fuhren dann mit dem Geländewagen zu den Cabanas. Dort schliefen wir schlecht in den stickigen Cabanas. Morgens waren wir wie gerädert und hatten merkwürdige rote Bisse am Körper. Dann gingen wir zum Strand und wieder zum Frühstücken ins Dorf. In der Anlage war niemand zu sehen. Nach dem Mittagessen verbrachten wir den Rest des Tages faul am Strand oder in der Hängematte. In den Pool ging keiner von uns. Im Meer konnte man dort nicht schwimmen, die Wellen waren uns zu hoch, außerdem gab es eine gefährliche seitliche Strömung!

Abends wollten wir in der Anlage essen, denn die brieten schon seit dem Nachmittag ein Schwein. Aber nicht Sancho Pancho, eines von zahlreichen Tieren, die frei auf der Anlage rumliefen und ihren Kot hinterließen, den aber keiner weg räumte. Schwein, Esel, Hunde und Katzen kackten alles voll.1900 Uhr, Essenszeit, nichts passiert. Wir tranken ein Bier! Die Sonne geht unter... nichts passiert, noch ein Bier! 22 Uhr, wir wanderten ins Dorf Mangleralto, aber da gab es inzwischen auch nichts mehr. Wir kamen zurück, hungrig und warteten. Noch ein Bier! Mitternacht, das Essen war fertig! Ich hätte fast noch den Pappteller mit gegessen, so hungrig war ich! 1 Uhr, wir fielen todmüde auf unsere stinkenden Lager! Drüben feierten die Mitarbeiter bei lauter Musik weiter, mit Ohrenstöpseln bekamen wir etwas Schlaf. 

Am nächsten morgen bereiteten wir die Abreise vor, nebenbei zählten wir unsere zahlreichen roten Bisse. Ich hatte 25, meine Frau 50, die anderen auch so 30 bis 50. Dabei hatten wir zwei Cabanas. Meine Frau vermutete Hundeflöhe, weil die Tiere nachts in den leeren Hütten schlafen. Aber das erklärte nur den Gestank der Matratzen! Wir fuhren zum Arzt und der erklärte, das es sich um Bettwanzen handelt. Wir haben dann gegen 12 ausgebucht, als endlich jemand von den Mitarbeitern wach war. Wir haben nur die Hälfte bezahlt, was aber keinen der Mitarbeiter interessiert oder überrascht hat. Meine Schwiegermutter meinte, das wir verrückte (loco) Gringos wären, 20-30$ wäre für eine Cabana der Preis pro Monat!

 

 Aber zurück zur Motorradreise...

Da das Wetter zu kalt war um zu bleiben, entschlossen wir uns weiter zu fahren! Wir fuhren in Richtung Süden auf der "Routa del Sol" und hofften, irgendwann die Sonne wieder zu sehen. Die Straße war etwas holprig, aber landschaftlich sehr schön, fast immer an der Küste, teilweise direkt am Meer. Rechts und links lockere Bebauung mit Villen, Häusern und Hütten. Immer wieder ein Comidor (Restaurant) oder eine Tienda (Kiosk). Vor Salinas dann immer mehr Industrie, meist große Felder zur Salz Gewinnung.

Wir hielten an für eine Mittagspause. Beim Absteigen schaffte es meine Frau, mich samt der Maschine zu Boden zu reißen. Sie selbst fiel natürlich nicht hin! Ich bedachte sie zum Dank mit einer großen Anzahl blumiger Metaphern hinsichtlich ihrer Geschicklichkeit. Daraufhin war erst mal Sendepause! Nach einer Stunde vertrugen wir uns wieder, mehr oder weniger, aßen eine Portion Fisch und Reis und machten uns auf die Heimreise. Die letzten 150km über die Betonpiste waren ereignislos. Bis auf die Tatsache, das ich inzwischen den Weg durch die Stadt kannte und auch keine Hemmungen mehr hatte, mich zwischen den Autos, Bussen und Trucks durch zu quetschen! Das sparte uns fast eine halbe Stunde und viele Km.

Autopistaimmer nach Samborondon

Via Perimetral

 

 

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