Dies ist eine kostenlose Homepage erstellt mit hPage.com.

Motorrad "Weltreise" Nordkap 2019

(Oder dann doch nur Rundreise Dänemark) wink

 

 

Prolog:

Nachdem ich im Mai bereits mit der "fetten Elke" FJ1200 nach Narbonne unterwegs war, habe ich dieses mal den Weg nach Norden gewählt... Das Ziel: Nordkap!

Etwas mehr warme Klamotten, Proviant (Norwegen ist teuer) aber ansonsten das übliche. 

 

Tag 1: Abfahrt aus Köln übers Sauerland gen Norden. 

Morgens auf´s bereits gepackte Motorrad und dann in Richtung Siegen, Bad Laasphe. Von dort weiter über kleine Straßen in Richtung Norden. Zuerst wollte ich nur bis Trendelburg, dann viel mir ein, das ich doch besser den Sonntag ausnutze und versuche bis hinter Hamburg zu kommen. Damit ich da nicht am Montag Vormittag im Mega fetten Stau vorm Elbtunnel stehe. 

Bis zum Nachmittag ca. 1700 Uhr hatte ich mich dann auch bis zum Fähranleger gegenüber von Glückstadt durchgeschlagen. Die Fahrt hatte länger gedauert als gedacht, die Hitze wurde ab Mittag mörderisch.

Ich passiere den fetten Dosenstau, fahre bis ganz vorne und halte links auf dem Parkplatz.

Das Motorrad federt vorne ein, wieder aus, bekommt einen Impuls nach rechts und... dann kann ich sie nur noch möglichst sanft ablegen. Mega peinlicher Auftritt vor einem halben Dutzend gelangweilter Rentner, die da jeden Abend abhängen. Sonst ist ja auch nicht viel los in der Gegend. 

Einer von ihnen hilft mir dann auch, meine fette Elke (den Namen trägt sie zur recht) wieder aufzurichten.

Bis auf ein Paar Schrammen in der Verkleidung nichts passiert. Nur mein Stolz hat gelitten.

Ich trinke einen tüchtigen Schluck aus einer Wasserflasche. Die sind fast leer. 2,5l einfach weg.

Dann auf die Fähre, Fahrpreis 5,50€.

Der Wind auf der Elbe kühlt mich und ich erhole mich  für den letzten Abschnitt bis Schafstedt... über kleine Straßen noch einmal 1,5 Std.

Auf dem Zeltplatz errichte ich mein Zelt, drücke meinen schmalen Obolus ab, koche mir noch meine erste Portion Spaghetti mit Chorizo und Kania Fix. Dann ab unter die kalte Dusche und in den Schlafsack.

Die 3 cm Isomatte von Decathlon ist genauso hart und unbequem wie in Frankreich... heute aber ist mir das fast egal. Ich schlafe wie ein Stein!

http://www.campingplatz-hohenhoern.de/ yesyesyes

Zuvor drehe ich noch eine Runde am Kanal und mache ein Paar nette Fotos. 

 

Tag 2: Von Schafstedt (Nord-Ostsee Kanal) bis Rømø

Tag zwei beginnt genau so, wie ich es befürchtet habe, Regen!

Bei immer stärker werdenden Regen fahre ich weiter gen Norden. Die viel befahrene Bundesstraße versuche ich zu vermeiden, doch mein Navi möchte immer wieder dahin zurück. Ich fahre über winzige Straßen in der Nähe des Meers, doch davon ist weit und breit nichts zu sehen... bestenfalls mal ein Deich. 

Gegen Mittag bin ich dann in Dänemark. Einen großen Unterschied zu Deutschland kann ich nicht feststellen. Es ist nass und windig. Ein echter Scheißtag... zum vergessen.

Die Fahrt über den Damm nach Rømø werde ich aber bestimmt so bald nicht vergessen. Der Wind bläst mich fast von der Straße, der Regen nimmt mir die Sicht und der Damm will kein Ende nehmen.

Auf Rømø ist es auch nicht besser... bäh!

Ich treffe im Tourist Office zwei Deutsche, die mir einen günstigen Campingplatz auf dem Festland empfehlen... also wieder zurück! 

Der Campingplatz kostet dann doch 12€, hat aber weder free WiFi noch free Duschen. Finde ich nicht wirklich günstig und dazu stehe ich auch:

https://ballumcamping.eu/deutsch/index.html indecision

Bei meiner Ankunft am Campingplatz hat es noch geregnet. Daher war die Wiese patschnass und bei den letzten 20m zum Stellplatz legte ich noch einen spektakulären Slide hin... und das bei Standgas. 

Eine deutsche Camperin sah mir belustigt zu und später lud sie mich noch zum Grillen ein. Wir tranken reichlich aus ihrer 1,5l Flasche Winzertod und ich hatte schnell alle Lampen am brennen. Der Regen hatte inzwischen aufgehört und die Sonne smiley war heraus gekommen... T-Shirt Wetter... ganz unerwartet.

Das blieb dann auch so die nächsten Tage... 

Tag 3: Von Rømø bis Hirtshals

Morgens kurz nach Sonnenaufgang aus dem Zelt, dann Frühstück, Zelt abbauen, Motorrad packen und auch noch die Kette fetten. Der Regen vom Vortag hatte ihr sicher nicht gut getan. 

Bevor die Zeltnachbarn auf sind rolle ich vom Platz. Ich lasse Rømø links liegen (im wahrsten Sinne) und fahre weiter auf kleinen Straßen die Küste hinauf bis zu meinem heutigen Ziel Hirtshals.

Vorher aber noch eine richtig geile Tour am Meer entlang. Das ist hinter einer riesigen Sanddüne. 

Mittags mache ich dann auch eine Pause auf einem Parkplatz am Meer. Zum Meer kann ich leider nicht. Keiner da der auf mein Motorrad und mein Gepäck aufpassen würde. Das alte Problem!

Von Thyboron nach Agger muss ich mit der Fähre übersetzen. 

Zuerst lassen die alle Autos an Bord und ich muss mich als letzter durch eine winzige Lück an der Seite quetschen und dann an der Bordwand parken. Außerdem muss ich die ganze Zeit neben dem Motorrad stehen und es festhalten. 

Mehr noch als die miese Behandlung stört mich der absurd überzogene Fahrpreis: 

Der Kerl nimmt mir 15€ ab und ich bekomme ein Paar dänische Münzen Wechselgeld... 40 DK oder so. 

Der faire Preis läge irgendwo bei 5€ (als Vergleich Elbfähre bei Glückstadt). 

Nächstes mal umfahre ich die Stelle, spare Geld, Zeit und Nerven. 

Hinter Agger beginnt dann der große dänische Nationalpark Thy. Das Hawai des Nordens... heart

https://de.nationalparkthy.dk/

Tolle Landschaft, wenig Verkehr... echt Urlaub. Ich biege nach links auf einen Parkplatz unterhalb der Dünen, reiße mir die verschwitzten Klamotten vom Leib und schmeiße mich in der Unterhose in den Sand. Ich lasse mir Wasser (2,5l) aus meiner Wasserflasche in den Hals laufen und denke nur: Hier würde ich gerne bleiben...smiley

Kann ich aber nicht. Nach einer langen Rast schwinge ich mich wieder auf die fette Elke und fahre weiter die Küste hinauf bis ich irgendwann Hirtshals erreiche. Elke ärgert mich immer wieder. Springt nicht an... Kuppelt nicht richtig ein, die Gänge springen heraus und sie macht beim Fahren undefinierbare Geräusche. Der perfekte Gegensatz zur tollen Landschaft. Ein zickiges Bike. Das soll sich den Rest der Reise auch nicht nachhaltig ändern.... angry

Gegen Abend erreiche ich Hirtshals. Die Rezeptionistin glaubt mich wiederzuerkennen... ja, aber damals hatten sie ein blaues Motorrad... 

Auf dem Platz diesmal nur wenige Motorrad-Reisende... dafür viele mit Zelt und PKW. 

Die üblichen Hardcore Reisenden mit Unimog und großer Reise-Enduro sind nicht da... dafür viele Familien mit Kindern.

Der Platz ist eine sichere Bank... hinfahren, wohlfühlen... kostete auch nur 11€ incl. Dusche, Küche, Internet, Aufenthaltsraum... alles da, alles perfekt! yesyesyes

http://www.hirtshals-camping.dk/de/willkommen/

https://youtu.be/GTgHERfWUQA Video Campingplatz Hirtshals am Morgen

 

Tag 4: Von Hirtshals bis Grenen (nördliches Ende) und an der Küste bis hinter Aarhus. 

Morgens noch ein Paar Fotos und Videos mit der Mavic Pro Drohne gemacht. Dann gefrühstückt, geduscht, das Zelt abgebaut und die fette Elke beladen. Ja, mit all dem Geraffel an Bord (50kg) fuhr sie sich echt beschissen... die Kupplung und die heraus springenden Gänge fand ich auch nicht klasse. Den Plan, nach Norwegen ans Nordkap zu fahren hatte ich längst aufgegeben... Zumindest wollte ich noch an die Nordspitze von Dänemark. 

In der Vormittagssonne rollte ich die Küste entlang, es wurde wärmer, es wurde voller. In den kleineren Städten schon Stau. Zum Glück nicht für mich.. es gibt keinen Stau, der ist für Autos!

Mittags hatte ich Grenen erreicht, mega voll, mega Stau... fast kein durchkommen.

Ein Paar Fotos... nix wie weg!

Abseits von all dem Trubel dann doch noch einen netten Platz zum Rasten gefunden. Es war inzwischen schon wieder Mittag und ich soff fast mehr Wasser als meine fette Elke Benzin:

Nach einer ausgiebigen Rast dann wieder die Küstenstraße an der Ostsee in Richtung Süden.

Unterwegs kam ich noch noch durch einen Ort voller amerikanischer Oldtimer. Die veranstalteten dort ein "USA du bis so super" Fest mit über 1000 amerikanischen Oldtimern und hatten nicht einmal die Durchgangsstraße abgesperrt. Also musste ich mich zwischen diversen blubbernden Ami-Karossen durch den Stau schlängeln... fand ich nicht so prickelnd und die auch nicht. Irgendwann hatte ich genug und suchte mir hinter Aarhus einen Campingplatz. Von Aarhus hatte ich im Netz gelesen das es da schon ganz viel "Bereicherung" gibt, da hatte ich keinen Bock drauf.

Bei Holken Camping fand ich einen schönen ruhigen Platz, direkt am Meer. 

Leider mit 22€ doch sehr teuer. 

https://www.odderstrandcamping.dk/de/ nono

https://youtu.be/GTgHERfWUQA Video vom Campingplatz am Morgen

Der Zeltplatz ist in der hintersten Ecke und es sind 150m zum Sanitärbereich, Küche, Klo, alles weit weg. Zum steinigen Strand dann noch mal 100m.  Für einen 80er Jahre Campingplatz viel zu teuer.

 

Tag 5: Von Dänemark bis hinter Flensburg/Camping Wackerballig

Morgens rolle ich vom Platz, über kleine Straßen ohne Verkehr in Richtung Deutschland. 

Parallel verläuft die Autobahn. Die wäre schneller aber auch langweilig. Außerdem habe ich ja Zeit.

Auf den kleinen Straßen entlang der Küste durch zahllose touristische Dörfer und kleine Städtchen. Häufig nur 60km/h auch außerorts. Irgendwann fahre ich durch Flensburg, tanke den günstigeren deutschen Sprit. Dann noch ein Stückchen weiter wieder an der Küste entlang. In Wackerballig entdecke ich einen kleinen Campingplatz. Es ist zwar erst Mittag, aber mir gefällt´s da. Außerdem ist es schon wieder brutal heiß und ich kann es kaum noch abwarten, die Motorradklamotten los zu werden. Ich baue mein Zelt auf, auf einer kleinen Zeltwiese außerhalb vom eigentlichen Campingplatz. Der Preis von 12€ ist nicht wirklich günstig. Kein free WiFi, kein free Duschen... das alte Lied! Außerdem ist der Platz von 1975 und das sieht man ihm auch an. Für den stolzen Preis habe ich schon besser campiert. 

https://www.campingplatz-wackerballig.de/  indecision

Aber die Natur entschädigt für alles (Fotos)

Tag 6: Von Wackerballig nach Hohenhörn/Schafstedt

 

Eigentlich nur ein Katzensprung... daher lasse ich mir mit der Abfahrt auch Zeit. Ich genieße die Vormittagssonne für einen Spaziergang am Strand, herum hängen im Faltstuhl und ein langes Frühstück. 

Nach 11 Uhr rolle ich vom Platz, an der Küste entlang bis Eckernförde und dann möglichst am Nord-Ostseekanal. Nach nur zwei Stunden eine ausgiebige Rast an einem einsamen Parkplatz direkt am Kanal. Die Sonne knallt und ich ruhe mich unter schattigen Bäumen aus, bevor es weiter geht. 

Abwechselnd rechts und links des Kanals, das Navi leitet mich auf einen staubigen Landwirtschaftsweg. 

Mit einigen Umwegen erreiche ich gegen 1400 Uhr den bekannten Zeltplatz. 

Das Zelt ist schnell errichtet und ein netter Camper spendiert mir ein lauwarmes Bier. Klein, dick, um die 75, aber mit Wacken T-shirt und Rollator. Das ist Wacken! devil

https://youtu.be/7WymNuGOVeE

Den Nachmittag verbringe ich am Kanal, wo ich einige Schiffe ablichten kann. Einige Einheimische treffe ich hier, sog. Schiffs-Spotter. Gibt ja sonst nicht viel zu sehen hier in der Gegend. 

 

Tag 7: Von Schafstedt nach Trendelburg

Morgens 530 Uhr Abfahrt bis Glücksstadt zur nahen Fähre. Die Straßen menschenleer, das Wetter angenehm kühl. Um die Zeit ist die Fähre noch halb leer. 

Dann weiter immer in Richtung Süden, auf kleinen Straßen und ohne Autobahn. 

Gegen 1300 Uhr noch eine lange Rast an einem einsamen Baggersee. Wo verrate ich nicht... 

Am frühen Abend erreiche ich dann Trendelburg, den Campingplatz auf dem ich dieses Jahr schon mit dem XJ-Forum war. Diesmal ohne "Rentnergang", dafür mit der DJI-Drohne. Der Platz ist voll, ich finde ein Plätzchen am Anfang der Zeltwiese... Der Platz ist Nahe am Gehweg, so bemerke ich auch schnell, was für Massen an Familien mit Kindern hier auf dem Platz sind. Aber am Abend wird es schnell ruhig und ich finde Schlaf. 

https://youtu.be/O7hisyasz8o Drohnenflug am Morgen

 

Tag 8: Von Trendelburg nach Köln (Heimreise)

Morgens bei Sonnenaufgang noch ein Paar spektakuläre Aufnahmen mit der DJI Drohne gemacht. 

Dann alles eingepackt und ab nach Hause. Die Drohe setzte ich immer erst morgens kurz vor der Abfahrt ein. Erstens ist dann nie ein anderer wach, zweitens wenn doch und ich Ärger bekäme... ich bin eh gleich weg! 

Die Rückfahrt war extrem un-spannend. Inzwischen kenne ich ja fast jede mögliche Strecke. 

Am späten Nachmittag erreiche ich Köln, parke meine Elke und lade das Zeug ab. Alles muss trocknen, ist noch immer feucht vom morgen. 

Epilog: Ich habe den Kupplungskorb gewechselt und dann wieder zurück getauscht. Außerdem den Kupplungs-Nehmerzylinder überholt (neue Gummis) und poliert. Die Kupplungsscheiben gereinigt und abgebürstet, Kupplung geht wieder.

Das Radlager vorne rechts war hinüber. Daher auch die Geräusche. Ebenso die Kette, einige Glieder komplett steif und ließen sich auch nicht mit "Auskochen" gangbar machen... 

Ansonsten nur die Zündkerzen mit der Bürste gereinigt.

Motorrad (Elke) läuft seit dem wieder ohne Zicken... warum nicht gleich?

Jetzt baue ich noch einen Motorschutz-Bügel dran, damit sie besser gegen um-faller geschützt ist. 

Dies ist eine kostenlose Homepage erstellt mit hPage.com.